Bild: BeLa Sportfoto
TTBL: ASV Grünwettersbach – Borussia Düsseldorf 3:0
KA-GRÜNWETTERSBACH (KHF) 14:12, 11:6, 11:4 – 11:3 11:9, 11:7 – 11:9, 11:8, 11:6: Mit diesem nicht für möglich gehaltenen Ergebnis spielte ein furios auftrumpfender ASV den Rekordmeister und Pokalsieger Borussia Düsseldorf an die Wand und wurde dafür von den Fans im seit Wochen ausverkauften Tischtenniszentrum frenetisch gefeiert. Dabei waren die Gäste aus dem Rheinland nicht wie im letzten Jahr mit einer Notformation angetreten, sondern boten mit Europameister Dang Qiu, Tischtennislegende Timo Boll und Nationalspieler Kay Stumper ein unter normalen Umständen kaum zu schlagendes Team auf. Bereits beim Vorstellen der Mannschaften schwappte die Stimmung über und sowohl Dang Qiu, als auch Timo Boll bekamen stehenden Applaus.
Schon im ersten Einzel wurde Sport der Extraklasse geboten, als sich Tiago Apolonia und Dang Qiu gegenüberstanden. Für Dang, der viele Jahre für den ASV aktiv war und zum ersten Mal im Borussentrikot an seiner alten Wirkungsstätte zum Einsatz kam, war dies sicher kein alltägliches Match. Entsprechend engagiert startete der Europameister in die Partie. Doch Tiago hielt dagegen, kam heran und sicherte sich den 1. Satz in der Verlängerung. Die Halle war ab diesem Zeitpunkt wach geküsst und wurde zum Tollhaus.
Tiago spielte ab nun fast fehlerfrei und brachte Dang zur Verzweiflung. Der erste Punkt für den ASV war verbucht.
Deni Kozul knüpfte nahtlos an die Leistung seines Mannschaftskollegen an und überrollte Kay Stumper, dessen Vater und Schwager vor Jahren für den ASV spielten. Im zweiten Satz puschte sich der Borusse lautstark und ging mit 9:5 in Führung. Doch Deni blieb davon unbeeindruckt und machte sechs Punkte in Folge. Dadurch war der Widerstand des jungen Borussen gebrochen, zumal Deni sein Spiel konsequent durchzog und so auf 2:0 erhöhte.
Wer geglaubt hatte, nach der Pause sei keine Steigerung mehr möglich, sah sich getäuscht. Ricardo Walther und Timo Boll brannten ein brillantes Feuerwerk ab und boten Tisch-tennis auf Weltklasseniveau. Zunächst schien Timo Boll die Ruhe in Person zu sein und ging mit 8:5 in Führung. Doch als Ric den Satz drehte, zeigte auch der Routinier Wirkung, zumal der Lokalmatador Traumbälle in Serie spielte. Als Ric dann seinen 1. Matchball zum 11:6 im 3. Satz verwandelte, stand die Halle vollends Kopf.
Die Zuschauer waren Zeuge eines historischen Spiels geworden und hatten selbst ihren Beitrag dazu geleistet. Timo Boll gestand anschließend am Mikrofon, sich nicht erinnern zu können, mit der Borussia jemals ohne Satzgewinn so untergegangen zu sein.
Spieler wie Fans werden noch lange von dieser Vorstellung träumen und hoffen, auch in Zukunft ähnliches erleben zu dürfen.
