Ricardo Walther | ASV Grünwettersbach | Tischtennis | Tischtennis-Bundesliga (TTBL)

Bild: Sabrina Bläsche

TTBL: ASV Grünwettersbach – TTC Neu-Ulm               3:0

KA-GRÜNWETTERSBACH (KHF) In einem begeisternden Bundesligaspiel entzauberte der ASV den Pokalsieger TTC Neu-Ulm vor nahezu ausverkauften Rängen mit 3:0.

Erwartungsgemäß traten die Gäste ohne ihre Superstars an und setzten auf die komplette russische Nationalmannschaft, den amtierenden Vize-Europameister. Dementsprechend hart musste das ASV-Quartett arbeiten, ehe am Ende der klare Sieg feststand.

Es kommt selten vor, dass in der TTBL Sätze mit 11:1 enden. Wang Xi schaffte dieses Kunststück im Auftaktmatch gegen Maksim Grebnev gleich zweimal. Nachdem der clever agierende Russe den Auftaktsatz für sich entscheiden konnte, spielte Xi in Durchgang 2 Tischtennis vom anderen Stern und glich aus. Im 3. Satz schien Grebnev die Schmach wegstecken zu können, lag bereits mit 9:6 in Front, ehe das ASV-Abwehrass den Satz noch drehte. Im 4. Satz schließlich gelang Wang Xi dann wieder alles. Unter dem Jubel der Fans holte er am Ende ungefährdet den ersten Punkt für sein Team.

Tiago Apolonia, bis vor Kurzem selbst noch im Neu-Ulmer Trikot aktiv, musste im Anschluss gegen Vladimir Sidorenko, den nominell stärksten Gästespieler in die Box.
Auch er hatte zunächst gegen das enorm schnelle Spiel des TTC-Spielers seine liebe Not. Doch Tiago biss sich ins Match, variierte immer wieder geschickt das Tempo und konnte
die drei nächsten Sätze nach nicht wenigen Weltklasse-Ballwechseln knapp für sich entscheiden. Der ASV führte 2:0.

Nach der Pause erlebten die Fans dann ein kleines Drama. Ricardo Walther, seit 9 Partien unbesiegt, sah sich Lev Katsman gegenüber. Nachdem Ric den ersten Satz nach Abwehr zweier Satzbälle noch knapp für sich entscheiden konnte, ging bei ihm im 2. Satz fast nichts mehr. Nach einer verletzungsbedingten Auszeit kam er jedoch zurück, musste den
3. Satz jedoch wiederum abgeben. Im 4. Satz war Ric, der sich in jeder Satzpause und Auszeit auf der Rückenrolle lockerte, wieder Chef im Ring und schaffte den Satzausgleich. Das Hoch des Lokalmatadors setzte sich auch im Entscheidungssatz fort, als er nach tollen Ballwechseln mit 8:3 in Führung ging. Doch der Russe kämpfte sich Punkt um Punkt heran, feierte seine Punktgewinne frenetisch und ging mit 9:8 in Führung. Sichtlich genervt warf Ricardo noch mal alles in die Waagschale und holte sich das Match in der nun tobenden Halle.

Durch diesen Sieg konnte der ASV die Neu-Ulmer in der Tabelle überholen und steht nun mit 14:16 Punkten auf Rang 7.