Bild: F. Haubner

Pokal-Viertelfinale: Herren 1 – Borussia Düsseldorf             3:2

KA-GRÜNWETTERSBACH (KHF) Der Krösus ist gestrauchelt und der ASV hat sich endlich einmal für eine starke Leistung belohnt. Erstmals in der Vereinsgeschichte stehen die Jungs von Rade Markovic im Final-Four-Finale, das am 5. Januar in Ulm ausgetragen wird und treffen dort auf den SV Werder Bremen. Im Tischtenniszentrum, wo neben viel Prominenz erstmals auch Bundestrainer Jörg Roßkopf zu Gast war, erlebten die zahlreichen Zuschauer zwei grundverschiedene “Halbzeiten”. Stand die erste Hälfte ganz im Zeichen des Triple-Gewinners, konnten die Hausherren in der zweiten mit ihren Fans im Rücken, die Kohlen noch aus dem Feuer holen.

Die Borussia, direkt vom Championsleague-Spiel in Ostrava angereist, wurde zunächst ihrer Favoritenrolle gerecht. Ricardo Walther hatte im Auftaktmatch der ungeheueren Dynamik von Kristian Karlsson wenig entgegenzusetzen und verlor glatt. Anschließend startete Dang Qiu gegen Europameister Timo Boll gut, führte bei 1:1 Satzgleichstand im dritten Durchgang schon mit 6:1, ehe Timo seine ganze Routine in die Waagschale warf und das Match noch drehen konnte. Dabei war jedoch nicht zu übersehen, dass der Borussen-Star weit entfernt von seiner Bestform agierte.

Nach der Pause bliesen die Hausherren zur Aufholjagd. Dabei schien Sathiyan Gnanasekaran gegen Anton Källberg leichtes Spiel zu haben, denn die beiden Auftaktsätze gingen klar an den ASVler. Doch Anton steigerte sich plötzlich und führte im Entscheidungssatz schon 3:0, ehe Sathi durch eine Energieleistung noch mit 11:8 als Sieger ins Ziel kam. Nun kochte die Halle, zumal Ric Walther gegen Timo Boll großartig aufspielte. Zwar konnte Timo den ersten Satz für sich entscheiden, konnte dann jedoch dem variantenreichen Angriffswirbel von Ric nicht mehr standhalten. 3:1 für Ric, der mit standing ovations verabschiedet wurde.

So musste beim 2:2 das Doppel die Entscheidung bringen. Das Geschehen wiegte dabei in einem hinreißenden Match zunächst hin und her, da sowohl Gnanasekaran/Qiu als auch Karlsson/Källberg einen Satzgewinn verbuchen konnten. Als jedoch das homogenere ASV-Duo immer mehr Oberwasser gewann und die Halle zum Hexenkessel mutierte, spielten sich Sathi und Dang in einen Rausch, dem die beiden Schweden nichts mehr entgegenzusetzen hatten. Nach dem verwandelten Matchball kannte die Freude beim Außenseiter keine Grenzen, während sich die Borussen, bei denen Omar Assar verletzungsbedingt passen musste, als faire Verlierer erwiesen.